Schüsslersalze

1. Grundlagen und Geschichte:

Der Begründer der Biochemischen Heilform war der Deutsche Forscher und Arzt, Wilhelm Heinrich Schüssler (1821-1898), der zunächst erst 15 Jahre als Homöopath praktizierte. Während dieser Zeit galt er als einer der eifrigsten Vorkämpfer des homöopathischen Gedankengutes.
Aufgrund seines außerordentlichen Interesses an allgemeinen chemischen Prozessen und der Tatsache, dass es zu seiner Zeit im allgemeinen noch eine große Anzahl von ungeprüften homöopathischen Mitteln gab, reifte in ihm der Gedanke heran, die in der Homöopathie verwendeten Mineralstoffe zur Grundlage seiner neuen Therapieform zu entwickeln.

Bei seinen Forschungen, die auch durch die Zellularpathologie geprägt waren, richtete er sein Hauptaugenmerk auf die Auswirkungen von Mineralsalzen auf den lebenden Organismus und dessen Zellen.
Seiner Feststellung nach sind im gesunden Organismus eine Reihe von verschiedenen Mineralstoffen in unterschiedlicher Konzentration und Menge enthalten. Diese Befinden sich zudem in einem harmonischen Gleichgewicht.
Schüssler konnte durch Untersuchungen nachweisen, dass sich je nach vorliegender Krankheit sowohl die Verteilung als auch die Verwertbarkeit bestimmter Mineralstoffe verändern.

Ab 1872 behandelte er Krankheiten ausschließlich mit potenzierten anorganischen Salzen gemäß dem Leitsatz „ Die im Blute und in den Geweben vertretenen anorganischen Stoffe genügen zur Heilung aller Krankheiten, die überhaupt heilbar sind. 1874 veröffentlichte er in seinem Buch unter dem Titel „ Eine abgekürzte Therapie – Anleitung zur biochemischen Behandlung von Krankheiten“, die theoretischen und therapeutischen Grundlagen der Biochemie nach Dr. med Schüssler.

2. Wirkung:

Für den Forscher Schüssler war ein Mensch gesund, wenn seine Zellen genügend Mineralstoffe hatten und sich deren Moleküle ungehindert bewegen konnten.
Seiner Definition zufolge wird ein Mensch krank, wenn seine Zellen bei Ihrem Bemühen, krankmachende Reize abzuwehren, Mineralstoffe verlieren und die noch verbliebenen Moleküle sich aufgrund des Mineralstoffmangel nicht mehr richtig bewegen können. Hierbei kommt es auch zum Mineralstoffstau vor der Zelle.
Damit die lebensnotwendigen Mineralstoffe allerdings bis in das Innere der Zellen gelangen können, benötigen sie von sich selbst eine homöopathische Aufbereitung in Verbindung mit einer Trägersubstanz.
Die von Schüssler gewählte Trägersubstanz ist Milchzucker, da dieser sehr gut in den Zellen aufgenommen und verbrannt wird.
Durch das Einschleusen dieser homöopathischen Trägersubstanz, dem „Schüsslersalz“, wird das Ungleichgewicht zwischen den Mineralstoffen innerhalb und außerhalb der Zellen beseitigt und der Mensch wird wieder gesund.

Wissenschaftlicher Hintergrund:
Die moderne Biochemie hat bestätigt, dass alle Lebensvorgänge auf dem Fließen chemisch definierbarer Stoffe beruhen. Mineralsalze gehören zu diesen Stoffen.

Wichtig!

Irreparable Schäden und Zerstörungen wie sie unter anderem bei der Multiplen Sklerose vorkommen, können damit auf keinen Fall behandelt werden
In diesen Fällen ist ausschließlich eine Unterstützung der allgemeinen Befindlichkeit möglich.

3. Die Mittel

Schüsslers Biochemie kennt zwölf Mittel. Es sind anorganische Verdünnungen in D3, D6 und D12 Potenzen, diese sind auch zur äußerlichen Anwendung als Salben erhältlich.
Seine Nachfolger haben dem noch zwölf Ergänzungsmittel hinzugefügt.
Schüssler begründet die geringe Konzentration damit, dass auch die Natur nur mit Atomen, Atomgruppen oder Molekülen arbeitet.
Außerdem müssen Schüssler zufolge die Stoffe bereits in der Mundhöhle ins Blut übertreten, weil konzentriertere Lösungen den Körper durch die Verdauungskanäle verließen, ohne genutzt worden zu sein.

4. Indikationen (unterstützende Anwendung bei):

  • verschiedene Hauterkrankungen (Ekzeme, Neurodermitis, Pilzerkrankungen, Allergien etc.)
  • Entgiftung und Steigerung der körperlichen Immunabwehr
  • Altersdiabetes
  • Arthrose, Gicht, Rheuma
  • Asthma, Anämien, Verdauungsbeschwerden
  • Durchblutungsstörungen, Entzündungen
  • Eß- und Ernährungsstörungen
  • Herzbeschwerden, Knochenerkrankungen
  • Migräne u.v.a.

Kontraindikationen u. a.:

Kontraindikationen sind nicht bekannt.

Nebenwirkungen:

Es kann ähnlich wie in der klassischen Homöopathie eine Erstverschlimmerung eintreten.
Da mit der Einnahme der Salze der Körper wieder anfängt zu „arbeiten“, können sich anfänglich Schmerzen und Erinnerungen an alte Krankheiten einstellen.
Dieser Wiederherstellungsvorgang geht von den jüngsten Belastungen bzw. Krankheiten aus und schreitet in immer ältere voran. Dieser Vorgang, der ja sehr bekannt ist, wird als „Krebsgang“ der Heilung beschrieben.