Ab- und Ausleitungsverfahren:

1. Einleitung:

Ab- und Ausleitungsverfahren gehören zu den traditionellen naturheilkundlichen Heilverfahren. Diese körperreinigenden Verfahren bilden entweder die Grundlage für eine sich daran anknüpfende naturheikundliche Therapie oder reichen oft selbst schon als eigenständige Therapie aus.

2. Geschichtliches:

Der Begriff „Ab- und Ausleitungsverfahren“ hat seine Ursprünge im eigentlichen Sinne in der „Humoralmedizin“ (lat. Humor = Flüssigkeit, Feuchtigkeit). Seit der Antike bis in das 19. Jahrhundert hinein, war die Humoralmedizin das vorherrschende Erklärungsmodell. Nach dessen Ansicht, Krankheiten mit einer fehlerhaften Zusammensetzung der körpereigenen Säfte einhergehen (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle). Diese fehlerhafte Mischung, auch als „Dyskrasie“ bezeichnet, wird behandelt, indem schädliche Stoffe entweder ab- oder ausgeleitet werden. Dem Organismus wird somit ermöglicht, selbst wieder regulativ tätig zu werden und seinen Körper neu zu ordnen, was mit einer Gesundung einhergehen kann.

Paracelsus beschrieb den Grundgedanken der Ab- und Ausleitungsverfahren folgendermaßen:

„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, da hat sie schädliche Stoffe angesammelt und will sie auslehren. Ist die Natur nicht imstande, diesen Vorsatz selbst auszuführen, muss der Arzt eine künstliche Öffnung direkt an der kranken Stelle machen und so Schmerz und Krankheit rasch Heilen.“

3. Was ist mit Ausleitung und Ableitung gemeint?

Unter dem Ausleitenden Verfahren versteht man die naturheilkundlichen Methoden die zum einen entweder in der Lage sind, die vom Körper her beauftragten Organe zu einer verstärkten Sekretion oder Ausleitung anzuregen, oder zum anderen, durch Schaffung einer künstlichen Öffnung dazu beitragen, dass sich der Körper von „üblen Säften“ reinigt. Ableitende Wirkung haben alle Maßnahmen, die Energie umverteilen, um sie ggf. zur Ausleitung zu bringen. Hierbei wird die Auffassung vertreten, dass bei einer Ableitung Prozesse von einem so genannten „edleren“ Organ auf ein „unedleres“ Organ abgeleitet werden. Die Kräfte und energetischen Verhältnisse im Organismus werden wieder ausgeglichen. Es können aber auch organische Prozesse auf die Haut umgeleitet werden, um sie dort besser behandeln zu können.

Beide hier beschriebenen Techniken wollen den Organismus so entlasten, dass Funktionsstörungen aufgehoben werden und der Stoffwechsel wieder optimal funktionieren kann.

Häufig wird von dem Ausleitungsverfahren als von einem unspezifischen Reizverfahren gesprochen. Dennoch sind es gerade die Ausleitungsverfahren, die im eigentlichen Sinne ursächlich wirken. Deshalb sind sie besonders geeignet, Linderung und Heilung herbeizuführen.

4. Methoden der Ab- und Ausleitung sind u.a.:

„Um den Heilungsprozess begünstigend zu beeinflussen oder gar erst wieder in Gang zu setzen, so ist es notwendig, den Körper von Schlackeprodukten und Toxinen zu befreien. Hierbei bieten sich meiner Erfahrung nach die oben genannten Ab- und Ausleitungsverfahren an.“

5. Wirkung der Ab- und Ausleitungsverfahren u.a.:

  • Entgiftung des gesamten Körpers / gezielt aber auch einzelne Organe
  • Entlastung des Stoffwechsels
  • Reinigung von Blut und Lymphe
  • Schmerzlinderung

Kontraindikationen u. a.:

siehe jeweilige Verfahren